Glossar

Dann erzähl mir mal bitte, was diese ganzen Fachbegriffe bedeuten, die Du ständig verwendest.

= Plastisches Sedimentgestein

Ton ist mein Ausgangs-Arbeitsmaterial, ein wenig vergleichbar mit dem Mehl für den Bäcker.  

Je nachdem, wie die Zusammensetzung des Tones ist, ändert sich auch die Bezeichnung.

“Fast alle Tone sind Zersetzungs- oder Verwitterungsprodukte aus feldspathaltigen Gesteinen, die den überwiegenden Teil unserer Erdoberfläche bilden.”  Bernhard Leach

Keramik ist das Erzeugnis, welches aus einer Rohmasse aus zerkleinerten Mineralen geformt und anschließend durch Hitzeeinwirkung verfestigt wird, sowie dieses Verfahren an sich.

Keramik kann dein Geschirr sein, Bauteile für die Raumfahrt, das Porzellanwaschbecken oder der teure Zahnersatz.

Das ist die Bezeichnung für keramische Massen deren Scherben beim Brand dicht brennt bzw. verglast/sintert. Es wird sprachlich oft mit Steingut und Irdenware verwechselt. Ich arbeite mit cremefarbenem Steinzeugton mit und ohne Spots, sowie anthrazitfarbenem. 

Ich verwende auch einen Steinzeugton mit Spots. Es handelt sich dabei um Basalt. Bei der hohen Glasurbrandtemperatur schmilzt das Eisen im Basalt aus und hinterlässt die kleinen, teilweise leicht glänzenden Spots, die wie Sommersprossen durch die Glasur durchschimmern.

Die Stücke werden erneut auf der Töpferscheibe zentriert aufgesetzt, diesmal allerdings kopfüber, um mit Modellierschlingen bearbeitet zu werden. Dabei wird überschüssiger Ton im drehenden Zustand entfernt. Du kannst Dir das ein wenig wie Holz drechseln vorstellen.

Die Rohware ist so trocken, dass sie keine dunklen, feuchten Stellen mehr aufweist und wie ein alter, verblichener Knochen aussieht.

Ich schrühe bei ca. 950°C. Als Schrühbrand, Biskuitbrand oder Vorbrand wird der erste Brand der Rohware bezeichnet.
Das ungebrannte Tonprodukt wird auch Grünware genannt. Es ist sehr fragil und zerbrechlich.
Nach dem Schrühbrand ist der Ton für seine Weiterverarbeitung stabiler und kann sich nicht mehr in Wasser auflösen.
Die geschrühten Stücke sind jedoch noch wasseraufnahmefähig. Das ist beim Glasieren wichtig, da die Glasur aus Wasser, Mineralen und speziellen Farben besteht.

Auch als Glattbrand genannt. Ich brenne meine Keramik das zweite Mal bei ca. 1250°C dicht. Das Geschirr ist somit lebensmittelecht und spülmaschinengeeignet.

= Glasiger Überzug auf Keramik.

Sie kann glänzend, seidenmatt oder matt sein, je nach Zusammensetzung des Glasurrezeptes. Sie dient zumeist dazu, die Oberfläche zu färben und zu strukturieren. 

Auch Abzieh- oder Nassschiebebilder genannt.

Ich verwende sie für die Dekoration von meiner Keramik. Diese (Schrift)-Bilder werden mit keramischen Farben im Siebdruck und Offsetdruck auf mit Dextrin beschichtetem Papier gedruckt. Durch Einweichen in Wasser wird das Abziehbild vom Trägerpapier gelöst und auf das zu dekorierende Teil übertragen. Mit Hilfe einer Gummirakel wird das überschüssige Wasser herausgedrückt. Ich arbeite sowohl mit fertig bestellten Decals „von der Stange“ als auch ganz nach meinen oder Deinen Wünschen individuell gedruckten Bildern. Diese werden in einer spezialisierten Druckerei in Deutschland zu meiner größten Zufriedenheit hergestellt. Ich brenne die Decals in einem 3. Brand bei ca. 800°C auf.

Ich verwende Glanzgold, Glanzplatin und manchmal Kupferlüster zur Dekoration der Geschirrränder.

Diese werden im 3. Brand bei ca. 800°C aufgebrannt.

Alle Glanzpräparate bestehen aus einer öligen, schwefelhaltigen, harzigen Lösung und enthalten Gold in Form von Gold(III)-chlorid, RhodiumWismutLavendelöl und Harze.

Glanzgold wird als eine braunschwarze Flüssigkeit verarbeitet. Sein Goldgehalt beträgt in unserem Fall 10-12%.

Glanzplatin enthält neben Gold noch ca. 5 % Platin. Es können noch andere Platinmetalle beigemischt sein. Es besitzt eine weißgoldene Farbe. Ansonsten ist die Herstellung und Verarbeitung dieses Glanzpräparates analog zu Glanzgold.

Für die Kupferränder verwende ich Kupferlüster (Metallnitrat und Metallchloridlösungen).

 

Alles mit Edelmetallakzenten ist spülmaschinengeeignet aber nicht spülmaschinenfest. 

Das bedeutet, dass bei täglicher Maschinenspülung, die Ränder/Aktzente nach ca. 1/2-1 Jahr langsam weniger werden. Das hängt wiederum auch davon ab, wie krass das Spülmittel und das Programm ist.

Vergleichbar mit der Lieblingshose oder den Lieblingsschuhen, die täglich getragen werden. Irgendwann findet der Abrieb statt…  Und dann heißt es flicken, austauschen oder damit leben. 😉

Alles ohne Edelmetall darf regelmäßig in die Spülmaschine. 

Die Edelmetallränder können auch durch das Aufeinanderstapeln im Geschirrschrank abreiben. Gerne nebeneinander stellen oder mit Zwischendeckchen lagern.